Wöchentliches Magazin - Beschalach - Durch Wasser gehen ohne nass zu werden!

  Jüdische.Info Wöchentliches Magazin
Shevat 8, 5772 · February 1, 2012
Beschalach - Durch Wasser gehen ohne nass zu werden!

Sehr geehrte Leserschaft,

die in der dieswöchigen Sidra geschilderte Spaltung des Schilfmeeres war eins der größten G-ttlichen Wunder, Vorbereitung für die Verkündigung der Tora wie auch für die endgültige Erlösung. Wie stellten sich die unmittelbar Beteiligten dazu? Uns wird erzählt, dass der noch jugendliche Nachschon ben Aminadav sich aufopferte, indem er vorher in das Meer sprang und dadurch das Wunder der Spaltung möglich machte.

Eigentlich war diese Tat Nachschons zu jener Zeit nicht ganz in Ordnung. In unserer Tradition herrscht die Ansicht vor, dass vor der Offenbarung der Tora die Israeliten als "Noachiden" galten. Unter den Dezisoren gehen die Meinungen auseinander, ob ein solcher zur Selbstaufopferung verpflichtet ist. Wenn man sich der Ansicht anschließt, dass er es nicht ist, dann darf er es auch nicht tun; denn das wäre dann Selbstmord welcher verboten ist. Aber auch nach der gegenteiligen Ansicht, nämlich dass die "Söhne Noachs" zur Selbstaufopferung verpflichtet sind, darf dies nicht in einer Weise geschehen, die zur Übertretung eines Gesetzes führt. Somit hätte Nachschon unter beiden Gesichtspunkten nicht handeln sollen, wie er es tat.

Nachschon hatte also die Mehrheit auf jeden Fall gegen sich; und so wäre er zu Zweifeln über den einzuschlagenden Weg wohl berechtigt gewesen. Gleichwohl war er nicht gewillt, sich in eine Debatte einzulassen; er kannte G-ttes Anweisung, zum Sinai zu gehen, und ihm leuchtete dies ein: Um dieses Ziel zu erreichen, hatte es keinen Zweck, nach Ägypten zurückzukehren, gegen die Ägypter Krieg zu führen oder in die Wüste zu fliehen. Es gab nur einen Weg – ins Meer, einen Schritt näher zum Ziele.

Gut Schabbes


Der Themenschwerpunkt der Woche Druckbares Magazin
von Dr. William Stern
Wochenabschnitt
Sehen Sie die Wunder G-ttes?
Er sah Stäbe, die zu Schlangen wurden. Er hat sich nicht bewegt. Er sah Wasser, das zu Blut wurde. Sein Herz blieb verschlossen. Wir möchten rufen: „Hallo, Pharao! Warum gibst du nicht einfach auf?"

von Levi Avtzon
Wie fest ist Ihr Glauben?
Am Ende unserer Parascha erzählt die Tora, wie das jüdische Volk, welches Ägypten gerade durch grosse Wunder hatte verlassen dürfen, vom Stamm Amalek attackiert wurde.

Verborgenes enthüllen
„Wenn ich das gewusst hätte!" Es vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht über die Grenzen unserer Einsicht klagen. „Hätte ich doch gewusst, warum sie das gesagt hat ... warum er das getan hat ... warum ich mich so benommen habe."

von Yanki Tauber
Leitgedanke der Woche
Ex. 15:20
Unser Leitgedanke zu Beschalach

Betrachtungen
Über den Auszug aus Ägypten
Wir alle bewohnen zwei Welten - Welten, die oft soweit voneinander entfernt liegen, wie zwei Welten es nur sein können.

Basierend auf den Lehren des Lubawitscher Rebbe
Ein Vortag des Lubawitscher Rebbe
Warum musste G-tt eine Übereinkunft mit dem Meer treffen und warum gerade als es geschaffen wurde? Seine Macht über Seine Schöpfung ist unbegrenzt; Er hätte das Meer bestimmt teilen können, wenn Er es gewollt hätte - mit oder gegen seine Zustimmung.

Basierend auf den Lehren des Lubawitscher Rebbe
Geschichte der Woche
Was Worte bewirken können!
In seiner Jugend hatte der Chassid Reb Nachman, aus dem später der Rabbi von Uschatz wurde, das ungewöhnliche Verdienst, mit Reb Dow Bär zu studieren. Die beiden Jungen waren etwa sechzehn Jahre alt, als sie gemeinsam zu lernen begannen.



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