Sehr geehrte Leserschaft, Elul ist der letzte Monat des Jahres, eine Zeit der guten Vorsätze. Wir verbessern, was noch nicht vollkommen ist. Die Weisen lehren, dass wir in diesem Monat eine besondere spirituelle Macht besitzen, damit wir bessere Menschen werden können. Jetzt sind wir G-tt noch näher. Das illustriert ein faszinierendes Bild: der König auf dem Feld. Der König ist natürlich G-tt. Ein menschlicher König ist für uns fast immer unerreichbar. Wenn wir um eine Audienz nachsuchen würden, müssten wir viele Instanzen des Protokolls durchlaufen. Anders sieht es aus, wenn der König seinen Palast verlässt und sich „unters Volk mischt". Manchmal verlässt er sogar die Stadt, geht mit seinem Gefolge hinaus aufs Land und redet mit den Bauern. In diesem Fall ist das „Protokoll" nicht so steif und konventionell. Alle dürfen das strahlende, lächelnde Gesicht des Königs sehen. Er ist guter Laune, und selbst „gewöhnliche Sterbliche" dürfen zu ihm gehen und ihn grüßen. Und wenn er zurück in die Stadt geht, begleiten ihn die Leute bis zum Palast. Die Weisen sagen uns, dass dies die Stimmung des Elul ist. Jetzt ist G-tt ein „König auf dem Feld". Gewiss, wir dürfen immer mit G-tt reden. Aber im Elul ist der Kontakt noch enger und G-tt ist uns allen besonders nahe. Die Weisen lehren, dass es in dieser Zeit leichter ist, sich zum Judentum zu bekennen, also einen kleinen Schritt zu tun, der uns zuvor so schwer vorkam. Gut Schabbes |