Sehr geehrte Leserschaft, die erste in der Tora erwähnte Hochzeit ist die von Isaak und Rebekka; dort aber (in der Sidra Chaje Sara) werden eigentlich nur die Vorbereitungen dazu beschrieben. Jakobs Heirat dagegen, die in der dieswöchigen Sidra geschildert wird (Genesis. Kap. 29), ist die erste, über die die Tora Einzelheiten vorträgt. In der Tat werden einige der Vorschriften, wie sie die jüdischen Hochzeitszeremonien betreffen, von eben dieser Schilderung der Verheiratung Jakobs hergeleitet. Eine jüdische Ehe wird traditionell als ein "Binjan Ade Ad" – ein permanentes Gebäude – bezeichnet. Damit die aufgebaute Ehe wirklich stark und dauerhaft ist, muss alles, was mit der Hochzeit zusammenhängt, und alles, auf dem sich das Haus des jungen Paares aufbaut, völlig im Einklang mit der Tora stehen. Denn unsere Tora selbst wird "Torat Chajim" genannt, die Tora des Lebens; sie ist als Quelle des ewigen Lebens in der zukünftigen Welt wie auch als praktische Anleitung für das irdische Leben bewährt. Der Vergleich der Hochzeit und des Ehestandes mit einem "permanenten Bauwerk" ist keine bloße Redewendung, vielmehr ist darin eine wichtige Idee und Moral enthalten. Bei jedem Bau ist doch das erste und wesentlichste Anliegen, dass man für die Stärke und Dauerhaftigkeit der Fundamente sorgt. Ohne eine solche Grundlage ist all die Arbeit, die man auf die Wände, das Dach oder den Verputz verwendet, nutzlos und vergebens. Dieser Grundsatz gilt mit noch viel stärkerer Betonung bei dem Aufbau einer Ehe; sollten ihre Fundamente wacklig sein, dann könnte dies schnell zu einer wahrhaften Tragödie führen. Gut Schabbes |